Der morgentliche Blick aus dem Fenster verheißt nur Gutes. Natürlich gibt es immer noch Regenwolken am Himmel aber dazwischen auch große Löcher, die einen blauen Himmel sichtbar machen und durch die stellenweise die Sonnenstrahlen hindurchkommen und die gesamte Umgebung in ein völlig anderes Umfeld verwandeln. Zeitweise sind sogar die Berggipfel zu sehen, die sich seit unserer Ankunft in Kirchberg stets hinter einer dichten Wolkendecke versteckt hatten.
Unser heutiges Ziel der Bogenparcours LAKOTA liegt am Kirchberg zugewandten Hang des Sonnbergs. Nomen est Omen, wir gehen also von einem trockenen eventuell sonnigen Tag aus und machen uns auf den Weg. Die Zufahrtsstraße windet sich stetig ansteigend auf eine Höhe von 1180 m und endet auf einem Parkplatz, Vorderer Sonnberg 72, hoch über Kirchberg. Von dort aus hat man einen phantastischen Ausblick auf das Kitzbühler Horn, das Brixental bis zur Hohen Salve.
Der Einstieg zum Parcours ist unweit des Parkplatzes. Hier befindet sich auch das Parcoursbuch und die Kasse sowie der Einschießplatz. Gleich am Einschießplatz bekommt man einen Vorgeschmack auf die Topographie des Parcoursgeländes (Höhendifferenz 1182 m - 1253 m) und auf die Gestaltung der Schüsse.
Hier kommen Freunde von Weitschüssen, Bergauf- und Canyonschüssen voll auf ihre Kosten. Die Distanzen sind teilweise eine Herausforderung, machen aber auch riesigen Spaß, wenn die Pfeile im Ziel ankommen. Aber auch die Pfeile, die nicht im Kill oder zumindest im Tier landen, sind nicht verloren. Die Anordnung der Figuren im Gelände und gute Backstopps verhindern, dass man mit leerem Köcher seinen Rückweg antreten muss.
Die Wegführung ist klar und nicht zu verfehlen. Allerdings gehen die Pfade zwischen den einzelnen Stationen stets bergauf oder bergab - das heißt die Fußspitzen zeigen ständig nach oben oder nach unten. Trittsicherheit und gute Kondition sind hier empfehlenswert. Für den gesamten Parcours waren wir inclusive einer Pause bei einer kleinen Almhütte fast 5 Stunden unterwegs.
Die Hütte - eine gut mit Getränken gefüllte Labestation auf der Bergseite - befindet sich etwa auf der Hälfte des Parcours. Tische und Bänke laden dazu ein, hier auf der Terrasse zu verweilen, die Aussicht zu genießen und dem Läuten der Kuhglocken zuzuhören.
Leider müssen wir an dieser Stelle auch erkennen, dass sich das Wetter wieder verschlechtert. Man hat das Gefühl, die Regenwolken kommen gleichzeitig aus allen Richtungen und wollen sich vergewissern, dass wir noch da sind. Sie halten sich aber an diesem Tag mit der Entladung ihrer Fracht zurück, bis wir am Ziel Nummer 24 angekommen sind. Die letzten 4 Stationen absolvieren wir dann wie am Vortag wieder im Regen. Aber wir sind es ja schon gewöhnt und es kann uns die Freude nicht verderben.
In der Beurteilung unseres Aufenthalts in Kirchberg sind wir uns alle einig.
Es war einfach toll und für jeden ein Supererlebnis. Sowohl das Bogenschießen als auch das ganze Drumherum haben all unsere Erwartungen übertroffen. Einzig das Wetter hätte uns gegenüber etwas freundlicher gesonnen sein dürfen.
Na ja, vielleicht beim nächsten Mal!
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